Unsere Zunge ist sowohl für die Nahrungsaufnahme, die Sprachentwicklung als auch für die Haltung von großer Bedeutung.
Die Zunge hat vielfältige, sowohl offensichtliche als auch weniger offensichtliche Funktionen. Zu den offensichtlichen Funktionen gehören die Nahrungsaufnahme (Saugen, Schlucken), das Schmecken und Abtasten, das Sprechen sowie die Reinigung der Mundhöhle und vieles mehr.
Zu den weniger offensichtlichen Funktionen zählen der osteopathische Effekt auf den Schädel, die Aktivierung der Durchblutung des Gehirns und der Lymphfluss, die Beruhigung durch Stimulation eines bestimmten Punktes am Gaumen (…), was zur Beruhigung des Gehirns führt (neuronale Schaltkreise und neuronale Verbindungen), sowie die Orientierung im Raum.
Das Zungenband spielt ebenfalls eine Rolle in diesem Zusammenhang.
In unserer Praxis führen wir eine funktionelle Zungen- und Lippenbanddiagnostik durch. Das Zungenbändchen spielt eine wichtige Rolle bei der Nahrungsaufnahme, der Kau- und Sprachentwicklung. Die Zunge und ihre korrekte Ruhelage haben Einfluss auf das Kiefer- und Gesichtswachstum sowie auf die Körperhaltung und -statik. Verkürzte anteriore (vordere) oder posteriore (hintere) Zungenbänder können von Anfang an die körperliche und geistige Entwicklung beeinflussen.
Bei der Zungenbanddiagnostik wird nicht nur die Beweglichkeit der Zunge untersucht, sondern auch deren Funktion. Auch wenn teilweise eine ausreichende Beweglichkeit und Artikulation (Sprechen) möglich sind, kann die Funktion dennoch beeinträchtigt sein, wenn die Zunge zu kurz ist.
Die Zunge arbeitet entweder für oder gegen dich! Sie ist die Königin der Haltung. Die richtige Zungenruhelage und ein korrektes Schluckmuster bewirken eine Positivspirale. Eine falsche Zungenruhelage und ein falsches Schluckmuster führen hingegen zu einer inadäquaten Entwicklung und zu einer Negativspirale.
Die richtige Zungenruhelage und ein korrektes Schluckmuster fördern:
Die Zunge und unsere Kaumuskeln sind unsere stärksten Kieferorthopäden. Das Gleichgewicht zwischen der Zungenfunktion und der Kaumuskelaktivität beeinflusst das Wachstum des Kiefers und die Ausrichtung der Zähne. Eine unzureichende Funktion kann zu einem schmalen Kiefer, Engständen, schiefen Zähnen und sogar zu einer Cranio-Mandibulären Dysfunktion (CMD) führen.
Je früher Zungenbänder diagnostiziert und therapiert werden, desto besser ist die ganzheitliche Entwicklung des Menschen. Das Zungenband ist ein fester Faserapparat, der sich normalerweise in der 12. Schwangerschaftswoche zurückbildet (durch Apoptose – kontrollierter Zelltod, gesteuert vom Körper selbst). Störungen in diesem Prozess, etwa durch Weichmacher und Pestizide, können zu einer ungenügenden Rückbildung führen, wodurch das Zungenband erhalten bleibt und die Zungenmobilität einschränkt.
Das Zungenband zieht sich als Faszienapparat von der Zunge bis zum großen Zeh. Es besteht zu einem hohen Anteil aus Kollagentyp 1, das nicht dehnbar ist. Daher sind die früher aus Logopädiebüchern empfohlenen Dehnübungen oft wenig wirksam, da das Zungenband nur etwa 3% gedehnt werden kann. Bei funktionell verkürzten Zungenbändern sind 3% nicht ausreichend, und eine chirurgische Unterstützung kann erforderlich sein.
Für die Durchtrennung des Zungenbändchens verwenden wir die Er,Cr:YSGG Laser Technologie mit einer Wellenlänge von 2780 nm in Kombination mit Wasser-Luft-Spray. Diese Technik ermöglicht eine präzise Trennung der Zellen, was zu einer glatten Zelloberfläche und minimaler Narbenbildung führt – im Gegensatz zu traditionellen Schnitten oder Diodenlasern, die einen minimalen thermischen Effekt verursachen. Daher ist eine sorgfältige häusliche Nachsorge und Wundmanagement entscheidend. Sie erhalten von uns eine detaillierte Anleitung für die Nachsorge.
Das Zungenband und die Zunge sind wichtige Entwicklungsmotoren für den gesamten Organismus. Eine korrekte Zungenruhelage und ein richtiges Schluckmuster sind der beste „Kieferorthopäde“ für unseren Körper.
Die Entwicklung beginnt bereits im Mutterleib: Zwischen der zwölften Schwangerschaftswoche macht das Baby schon die ersten Schluckversuche, und ab der 16. Woche schluckt es regelmäßig. Wichtig ist, dass dieses Funktionsmuster korrekt ausgeführt wird. In der zwölften Schwangerschaftswoche bildet sich das Zungenband durch einen kontrollierten Zelltod (Apoptose) zurück. Dies geschieht heutzutage jedoch häufig nicht mehr korrekt, weshalb oft ein zu kurzes Zungenband resultiert.
Die Zunge schluckt circa 70 Mal pro Stunde, 2000 Mal am Tag. Dieser sanfte Druck auf den Oberkiefer führt zu mehreren positiven Effekten:
Es wäre ideal, wenn Ihr Kind durch ein korrektes Schluckmuster und eine optimale Zungenruhelage auf Hilfsmittel verzichten könnte. Deshalb ist die funktionelle Zungenband-Diagnostik von großer Bedeutung. Unsere Zähne stehen im harmonischen Gleichgewicht der Muskulatur zwischen Wangen- und Zungenmuskulatur. Der Oberkiefer gibt dabei weitestgehend die Führung vor. Ein schöner, breiter Oberkiefer mit ausreichend Platz für die Zunge ermöglicht allen Zähnen, sich richtig zu positionieren, und dem Unterkiefer, sich optimal einzufügen.
Ist die Zunge von Anfang an korrekt in ihrer Position und Funktion, entwickelt sich der Oberkiefer entsprechend. Babys kommen meist mit einem breiten Oberkiefer und einem flachen Gaumen zur Welt. Wird dieser Prozess des korrekten Schluckens und der richtigen Zungenruhelage durch ein zu kurzes Zungenband gestört, übernimmt das Baby ein falsches Schluckmuster und eine nicht korrekte Zungenruhelage. Dies führt oft zu einem schmalen, hohen Gaumen.
Erfahren Sie, wie eine frühzeitige Diagnose und Behandlung eines zu kurzen Zungenbands die gesunde Entwicklung des Oberkiefers und der Zähne fördern kann. Besuchen Sie unsere Seite für mehr Informationen und Unterstützung.
hoher Gaumen & breiter Gaumen
Bei Babys
Bei Kindern
Bei Erwachsenen
Es ist besonders wichtig, nicht nur bei Stillproblemen zu prüfen, ob das Zungenband zu kurz ist, sondern generell sicherzustellen, dass eine uneingeschränkte Zungenbeweglichkeit vorhanden ist.
Wir unterscheiden zwischen dem sehr offensichtlichen anterioren Zungenband, das zu kurz sein kann, und dem weniger offensichtlichen posterioren Zungenband, das ebenfalls eine Funktionseinschränkung darstellen kann. Bei einem anterioren Zungenband ist das Stillen oft bereits erschwert. Beim posterioren Zungenband ist das Stillen möglich, jedoch oft verbunden mit Schmerzen für die Mutter. Manchmal reagieren die Kinder auch mit Koliken.
Vor allem beim posterioren Zungenband beobachten wir häufig eine Unterentwicklung des Unterkiefers, was oft mit einer Unterkieferrücklage einhergeht. Eine tiefere Zungenposition kann zu einer gestörten Gesichtsentwicklung führen.
Eine umfassende Zungenband-Diagnostik kann daher nicht nur Stillprobleme frühzeitig erkennen und beheben, sondern auch langfristige Entwicklungsprobleme vermeiden.
breiter Gaumen & hoher Gaumen
Kinder mit einem sehr hohen Saugbedürfnis haben oft ein zu kurzes Zungenband und führen das Schlucken sowie die Zungenruhelage nicht korrekt aus. Daher verwenden sie häufig Hilfsmittel wie Daumen oder Schnuller. Machen Sie sich also kein schlechtes Gewissen, wenn Ihr Kind am Daumen lutscht oder einen Schnuller benutzt, denn dies dient der Beruhigung und der neuronalen Regulation. Ihr Baby braucht diese Unterstützung für eine gute physische und psychische Entwicklung.
Oben am Gaumen haben wir den “palatinal Spot”, hier treffen sich gemäß der TCM zwei große Meridiane. Durch Stimulation des Punktes im Idealfall mit der Zunge oder mit einem Hilfsmittel reguliert sich das Baby selbst und sorgt für Entspannung.
Es wäre jedoch ideal, wenn Ihr Kind durch ein korrektes Funktionsmuster beim Schlucken und eine optimale Zungenruhelage auf Hilfsmittel verzichten könnte. Deshalb ist die funktionelle Zungenband-Diagnostik so wichtig.
Durch eine frühzeitige Diagnose und Behandlung eines zu kurzen Zungenbands kann Ihr Kind lernen, richtig zu schlucken und die Zunge in der Ruheposition korrekt zu halten, was langfristig zu einer besseren körperlichen und geistigen Entwicklung führt.
Das Zungen- oder Lippenbändchen ist maßgeblich entscheidend für die Milchaufnahme und Entwicklung des Gaumens. Da es sich bereits in der 12. Schwangerschaftswoche bildet, gewöhnen sich Säuglinge bereits im Mutter- leib eine alternative Technik der Frucht Wasseraufnahme an, die nach der Durchtrennung des Bändchens umtrainiert werden muss.
Dieses Training kann bereits in den Wochen vor der Durchtrennung beginnen. So sollte das aktive Wundmanagement bereits vorab 1-2x täglich erfolgen, um das Kind an die Berührung zu gewöhnen. Auch bieten Still Fachfrauen bei erschwerten Stillbedingungen Erste Hilfe an.
Die Durchtrennung des Lippen- oder Zungenbandes bringt viele Veränderungen mit sich, weshalb eine genaue Analyse bei Stillproblemen vorab notwendig ist. Beispielsweise können auch Blockaden, Verspannungen oder eingeklemmte Nerven durch die Lage im Mutterleib oder die Geburt Grund für eingeschränkte Zungenbeweglichkeit sein. Hierbei können auch Physiotherapeuten oder Osteopathen.
Zwar sind Kinder während und nach dem Eingriff zumeist unruhig oder weinerlich, doch bemühen wir uns, die Schmerzen und den Stress weitestgehend gering zu halten; zudem erzeugt die Lasertechnik wenig Blutung und eine sehr gute Wundheilung.
Bereits Minuten nach dem Eingriff kann theoretisch auch wieder gestillt werden, wobei viele Kinder sich anschließend meist nach Ruhe und Geborgenheit im bekannten Umfeld sehnen. Doch sollten Stillhütchen oder weitere Hilfsmittel dennoch sicherheitshalber vorab präpariert werden.
Damit die Wundheilung einen optimalen Verlauf nehmen kann, ist es notwendig, das aktive Wundmanagement im Sinne eines Öffnens der Wunde durchzuführen. Beginnen sollte man damit bereits 6 Stunden nach dem Eingriff in regelmäßigen Abständen maximal alle 6 Stunden über 4 Wochen hinweg. Bei Kindern, die per Flasche ernährt werden, sollte die Wunde nachts regelmäßig geöffnet werden. Wird ein Schnuller verwendet, muss ein Öffnen der Wunde bereits alle 4 Stunden erfolgen.
Bei der Öffnung ist es bedeutsam, dass die Zunge 3-5 Sekunden lang maximal gedehnt wird, sodass die Raute sichtbar und weit geöffnet wird. Zudem sollte darauf geachtet werden, die Hände vorab zu waschen und die Öffnung mit kurzen Fingernägeln durchzuführen.
Eine Desinfektion der Hände oder die Verwendung von Handschuhen sind nicht notwendig.
1. Für eine optimale Durchführung des aktiven Wundmanagements sollte das Kind auf eine feste Unterlage gelegt werden.
2. Am besten wird der Mund des Kindes mit beiden Mittelfingern geöffnet.
3. Die Zeigefinger hingegen sollten am oberen Rand der Wunde liegen. Die Fingerspitzen sollten sich dabei berühren.
4. Dann sollten die obere Wundspitze sowie die Zunge in Richtung Gaumenzäpfchen geschoben werden, sodass die Wunde als Raute sichtbar wird und flach auf dem Mundboden liegt.
Es ist ganz normal im Heilungsprozess der Wunde, dass diese sich nach einigen Tagen gelblich bis weiß verfärbt und gegebenenfalls auch etwas verhärtet. Eine solche Verhärtung kann dabei zu einer vorübergehenden Verschlechterung des Trinkens führen.
Damit die Wunde am Lippenband gut verheilt, fahren Sie mit den Fingern seitlich unterhalb der Oberlippe entlang, bevor Sie die Finger zur Mitte führen. Anschließend sollte diese angehoben werden, bis die Raute sichtbar wird.
Beim Stillen und beim Trinken sollte die Oberlippe ausgestülpt bleiben.
Zwar wird das Wundmanagement von Kindern in der Regel nicht gut angenommen, doch ist es maßgeblich für die Wundheilung und für den Aufbau von Beweglichkeit und neuer Schleimhaut relevant.
Eine Nachkontrolle ist unabdingbar. Deshalb sollten Sie, sobald der OP-Termin steht, direkt einen Kontrolltermin bei Ihrer Hebamme oder der Stillberatung vereinbaren.
Sofern die Wunde über eine Dauer von mindestens 5 Minuten nachblutet.
Sofern das Kind anschließend über längere Zeit das Trinken oder die Brust verweigert.
Sofern sich die Wunde nach 8 Wochen noch nicht wieder erholt hat und sich noch immer Probleme ergeben.
Nach einem operativen Eingriff sind Eltern vor allem bei kleinen Kindern sehr besorgt und vorsichtig. Die Frage nach dem Schnuller ist dabei eine sehr häufig gestellte. Grundsätzlich lässt sich aber sagen, dass der Nuckel so oft wie nötig, aber so wenig wie möglich zum Einsatz kommen sollte, da die Ruhelage der Zunge am Gaumen eine schnelle Wundheilung begünstigt und sich die Wunde andernfalls verkleben kann.
Bei korrekter Zungenruhelage ist der mittlere (pharyngeale) Luftweg doppelt so groß wie bei einer niedrigeren Zungenruhelage. Dies wurde in einer Studie von Alves et al. zur dreidimensionalen Bewertung der pharyngealen Atemwege bei Kindern, die nasal oder oral atmen, festgestellt (Alves M Jr, Baratieri C, Nojima LI, Nojima MC, Ruellas AC. Three-dimensional assessment of pharyngeal airway in nasal- and mouth-breathing children. Int J Pediatr Otorhinolaryngol. 2011 Sep;75(9):1195-9. doi: 10.1016/j.ijporl.2011.06.019. Epub 2011 Jul 20. PMID: 21764464).
Obstruktive Schlafapnoe kann frühzeitig erkannt werden, und es ist wichtig, auf ein möglicherweise zu kurzes Zungenband zu überprüfen. Unbehandelte, zu kurze Zungenbänder können im Laufe des Lebens zu Schlafapnoe und anderen Atemproblemen führen (European Respiratory Journal).
Dr. Martha Hoh und Kollegen
Zahnärzte und Fachzahnärzte für Oralchirurgie
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