Was ist CMD?
Die craniomandibuläre Dysfunktion, kurz CMD genannt, bezeichnet eine Störung im Kausystem, die oft zu Schmerzen und Funktionsstörungen im Kiefergelenk und den Kaumuskeln führt. Typische Anzeichen sind Schmerzen oder Geräusche im Kiefergelenk, Gesichts- und Kopfschmerzen, Ohrbeschwerden, Schwindel und Zahnprobleme.
Die Entstehung von CMD wird vermutlich durch Fehlstellungen zwischen Kiefer und Schädel, Stress oder nächtliches Zähneknirschen begünstigt. Um ein genaues Bild der Kiefergelenkanatomie zu erhalten, ist die Kernspintomografie (auch als MRT bekannt) entscheidend. Diese Untersuchung ist ein wichtiger Bestandteil jeder Therapie. Im Folgenden erläutern wir Symptome und Ursachen, erklären die bildgebende Diagnostik und zeigen mögliche Behandlungsmethoden auf.
Symptome einer CMD
Die Symptome bei craniomandibulärer Dysfunktion (CMD) können vielfältig sein und reichen von Kieferschmerzen bis hin zu Ohrbeschwerden und Schwindelgefühlen. Hier zeigen wir Ihnen eine Reihe von CMD-Beschwerden:
Kiefergelenkschmerzen: Abweichungen in der Kieferposition oder der Bisslage können zu einer übermäßigen Belastung der Kiefergelenke und der umliegenden Muskulatur führen.
Kieferverspannungen: Kieferverspannungen sind häufige Begleiterscheinungen bei craniomandibulärer Dysfunktion (CMD) und können starke Schmerzen im Kieferbereich verursachen.
Zahnschmerzen ohne kariöse Ursachen: Muskulärer Zahnschmerz ist ein Bestandteil der schmerzhaften craniomandibulären Dysfunktion („Cranium“ bezeichnet den Schädel und „Mandibula“ den Unterkiefer). CMD verursacht Schmerzen im gesamten Kopf- und Gesichtsbereich. Diese Schmerzen entstehen durch Verspannungen der Muskulatur im Kiefer, die auch als Triggerpunkte bekannt sind und bis in die Zähne ausstrahlen können.
Kopf- und Nackenschmerzen: Kopf- und Nackenschmerzen sind ebenso häufige Symptome bei CMD, die durch Verspannungen der Kaumuskulatur und des Kiefergelenks verursacht werden.
Einschränkung der Mundöffnung: Die Einschränkung der Mundöffnung bei CMD kann auf muskuläre Verspannungen und eine gestörte Funktion des Kiefergelenks zurückzuführen sein.
Knacken oder Reiben im Kiefergelenk: Ein Kiefergelenkknacken kann auf eine Diskusverlagerung hinweisen. Der Diskus articularis ist eine Knorpelscheibe zwischen den Gelenkanteilen, die sich normalerweise mit dem Kiefergelenksköpfchen bewegt. Eine Fehlstellung des Gelenks kann den Diskus traumatisieren und zur Verlagerung führen, wo er seitlich, vor oder hinten dem Gelenk liegen kann.
Ohrgeräusch (Tinnitus): Zwischen dem Kiefergelenk und dem Ohr bestehen enge anatomische und muskuläre Verbindungen. Nervenstränge verbinden das Kiefergelenk mit dem Gehörgang und dem Mittelohrkomplex, während das Kiefergelenk auch mit dem Rücken und der Halswirbelsäule über ein komplexes System aus Bändern, Muskeln und Nerven verbunden ist.
Schwindel: Gelenke und Muskeln des Kiefers sind mit unserem Innenohr verbunden. Wenn jemand also über Schwindel klagt, kann dies auf eine Gleichgewichtsstörung zurückzuführen sein, die sich aufgrund einer Kieferfehlstellung manifestiert hat. Das Gleichgewicht wird vom Gehirn gesteuert, das Informationen von drei Bereichen erhält: dem Innenohr, dem Sehen für visuelle Informationen und den Rezeptoren der Muskeln und Gelenke für die Tiefenwahrnehmung. Alle drei Informationsquellen kommen im Gehirn zusammen und beeinflussen unsere Balance.
Ursachen von CMD
Die Ursachen von CMD, kurz für craniomandibuläre Dysfunktion, sind vielfältig und können von anatomischen Fehlstellungen bis zu psychischen Faktoren reichen:
- Stress und Anspannung
- Zahnfehlstellungen (Malokklusion)
- Fehlfunktionen im Kiefergelenk
- Traumata und Verletzungen
- Arthritis oder Arthrose im Kiefergelenk
- Muskelverspannungen
- Falsche Bisslage
Diagnose
Die Diagnose von craniomandibulärer Dysfunktion erfordert oft eine Funktionsanalyse beim Zahnarzt, da eine Fehlfunktion des Kiefergelenks nicht immer offensichtlich ist.
Hier werden verschiedene Methoden angewendet:
Klinische Funktionsanalyse: Durch Abtasten des Kieferbereichs stellt der Arzt das Ausmaß der Störung fest und grenzt die von Schmerzen betroffenen Areale ein. Es wird auch die seitliche Bewegung der Gelenke und die Kaubewegung mit möglichen Auswirkungen auf die Gelenkkapseln untersucht.
Strukturanalyse: Einzelne Elemente des Kauapparates wie das Kiefergelenk, die Kapseln, Muskeln und Bänder werden auf ihr Verhalten in verschiedenen Belastungsrichtungen untersucht.
Instrumentelle Funktionsanalyse: Mit verschiedenen instrumentellen Verfahren werden Funktion und Zustand von Kiefergelenk und Kauapparat gemessen, abgebildet und analysiert. Dazu gehören die Elektromyografie (EMG), die elektronische Kieferregistrierung (CMD-Check), die Kontaktpunktmessung (T-Scan), die Ultraschalluntersuchung des Kiefergelenks und die Magnetresonanztomografie (MRT).
Behandlung von CMD
Die Behandlung von CMD bei medicodent verläuft wie folgt: Nach Ihrem Besuch in unserer Praxis beginnen wir mit einer gründlichen Anamnese, um die genauen Dysfunktionen zu ermitteln. Dabei besprechen wir Ihre Symptome und deren zeitlichen Verlauf ausführlich. Anschließend wird eine Diagnose gestellt und ein individueller Behandlungsplan erstellt. Wenn CMD diagnostiziert wird, folgt eine Funktionsanalyse, um die genauen Dysfunktionen zu erfassen und gezielt zu behandeln.
Welche Therapiemöglichkeiten bietet medicodent für CMD an?
Bei medicodent bieten wir Ihnen ein breites Spektrum an Therapiemöglichkeiten für CMD. Dazu gehören die Entlastung der Gelenke, die Entspannung der Muskulatur, die Positionierung der Kiefergelenke und die Verhinderung von nächtlichem Zahnabrieb durch individuell angepasste Zahnschienen. Falls ein schlecht passender Zahnersatz die Ursache für CMD ist, kommen auch kieferorthopädische oder physiotherapeutische Behandlungen infrage.
Richtige Präventivmaßnahmen bei einer CMD
Unsere Fachexperten geben Ihnen einige Tipps zu Präventivmaßnahmen an die Hand:
- Eine ausgewogene Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr spielen eine wichtige Rolle für die Gesundheit, auch im Hinblick auf CMD. Das Kauen von nährstoffreichen, nicht zu weichen Lebensmitteln fördert die Funktion des Kiefergelenks, während übermäßiges Kauen und das Öffnen von Verpackungen mit den Zähnen vermieden werden sollten.
- Stressmanagement und Entspannungstechniken:
Stress ist ein häufiger Auslöser für CMD. Effektive Stressbewältigungsmethoden und regelmäßige Entspannungsübungen wie Yoga oder Meditation können mögliche Spannungen im Kieferbereich reduzieren und Ihrer Gesundheit insgesamt zugutekommen.
- Regelmäßige zahnärztliche Kontrollen und Früherkennung:
Sprechen Sie uns bei möglichen Anzeichen von CMD unbedingt an, um gemeinsam Ihr Risiko für die craniomandibuläre Dysfunktion zu senken.
Sprechen Sie uns an und vereinbaren einen Termin:
Fazit
Craniomandibuläre Dysfunktionen (CMD) können für Betroffene schmerzhaft und belastend sein, aber durch präventive Maßnahmen sowie rechtzeitige Diagnose und Behandlung lassen sich die Symptome lindern und das Fortschreiten der Funktionsstörung verhindern. Eine ausgewogene Ernährung, Stressmanagement und regelmäßige zahnärztliche Kontrollen spielen dabei eine entscheidende Rolle. Durch eine frühe Erkennung von CMD-Anzeichen und die Umsetzung von geeigneten Maßnahmen können Patienten ihr Risiko verringern und ihre Lebensqualität verbessern. Es ist wichtig, dass Betroffene bei ersten Symptomen von CMD ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, um eine individuelle Diagnose und Behandlung zu erhalten.